Olga Golos, fluky flora
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Olga Golos: Grenzerfahrungen jenseits der Natur

Vom 18. Mai bis 7. Juli 2024 präsentiert die Stadtgalerie Altötting eine Gesamtschau der Konzeptkünstlerin Olga Golos.

Überwältigende Skulpturen, deren Materialität die Wahrnehmung geistreich zu täuschen vermag, erzählen von volkstümlichen Bräuchen und Entscheidungen jenseits der Vernunft. Ob naturnachahmend oder gegenstandslos, ob raumgreifend oder komprimiert-klein: an Form- und Materialvielfalt sind Olgas Arbeiten nur schwer zu übertreffen. Eines haben Ihre Werke jedoch gemeinsam: sie laden zum Nachsinnen über als gegeben erscheinende Realitätsmuster sowie unsere Beziehung zur Umwelt ein.

Olga Golos 

Die Ausbildung der Münchener Künstlerin begann an der Staatlichen A. L. Stieglitz Akademie für Kunst und Design St. Petersburg, an der sie von 2004 bis 2010 studierte und das Diplom für angewandte Kunst erwarb.
In dieser Phase nahm sie die Möglichkeit wahr, ein Auslandsemester an dem Institute of Design and Fine Arts (Lahti, Finnland) zu verbringen, bevor sie sich in den Jahren 2011 bis 2017 an der Akademie der Bildenden Künste, und damit ihrer neuen Heimat München, niederlies. Die Akademie verließ Olga 2017 mit einem Diplom in der Bildhauerklasse bei Prof. Stephan Huber.

Ein markanter Etappensieg war die Präsentation von fluky flora (Titelmotiv) im Rahmen des Rotundenprojektes der Pinakothek der Moderne München in den Jahren 2022 bis 2023. Nicht zu vernachlässigen sind die zahlreichen Stipendien und Ausstellungen, die Olgas noch sehr junge Karriere auszeichnen.

Olga Golos Portrait
Installationsansicht breath in breath out

Die Poesie der Abweichung

Immer wieder setzt sich Olga mit neuen Materialien auseinander. Acryl, Glas, Metall, Gips und Papier werden durch Falten, Gießen, Lasern oder Schichten in ungewöhnliche Formen überführt. Der experimentelle Einbezug unterschiedlicher Materialien und das stetige Ausloten von Verarbeitungsmethoden, verhelfen Olgas skulpturalen Objekten zu der charakteristisch irreführenden und ästhetisch abwechslungsreichen Erscheinung.

Wer genau hinsieht wird erstaunt sein, denn in ihren Arbeiten ist die Verbindung zwischen Material und oberflächlichem Eindruck trügerisch.

Hier trifft konzeptionelle Komplexität auf eine klare und reduzierte Formsprache. Olgas vielschichtige Arbeiten und Installationen zelebrieren die Schönheit der Abweichung, hinterfragen die Natur des Menschen, samt seiner Fähigkeit sein Umfeld nach eigenen Vorstellungen zu (ver)formen. Gleichzeitig werden Grenzen des Sichtbaren aber auch Grenzen der Natur erforscht und Fragen nach der Rolle des Individuums im Kontext der kollektiven Einheit aufgeworfen.

Ausstellungsansicht Last Night's Dream

Rahmenprogramm zur Ausstellung